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Der Druck auf die Honorare ist im Bereich der Wirtschaftsprüfung enorm. Aber auch in der Steuerberatung, vor allem in der Buchhaltung, wird aufgrund der Digitalisierung das Klima rauer.

Früher gab es eine Honorarrichtlinie, die jedoch 2002 ausgelaufen ist. Die aktuelle Entwicklung in der EU und vor allem in Deutschland zeigt, dass eine Wiedereinführung der Honorarordnung aufgrund der Bedenken der Wettbewerbsdirektion der EU-Kommission und des EuGH nicht möglich sein wird. Daher hat die Kammer als Interessenvertretung die Aufgabe, die Berufsberechtigten bei der Festlegung und Durchsetzung der Honorare zu unterstützen. 

Unser Weg

Wir müssen in Form von PR und Marketing verstärkt kommunizieren – sowohl für unsere Klienten und Klientinnen wie auch für die Öffentlichkeit –, dass in unseren beiden Berufsgruppen Steuerberater und Wirtschaftsprüfer qualitativ wertvolle Arbeit zu guten Preisen geleistet wird. Wir wollen die fallende Honorarerwartung unserer Klienten und Klientinnen mit anderen Branchen vergleichen und zeigen, dass allfällige Honorarwünsche unangemessen sind. Unsere Honorarrichtlinie formulieren wir gemeinsam. Nur wenn wir sie leben, wird sie Realität. Informationen an alle Berufskollegen und -kolleginnen, wo wir unsere Honorare sehen, und dass Dumping-Honorare am Ende allen schaden, sollen das unterstreichen.

Hintergrund

Eine gesetzliche Honorarrichtlinie macht Preisdiskussionen einfacher, keine Frage. Doch wir müssen mit der aktuellen Situation lernen zu leben. Wenn wir unser Auto in einer Werkstatt reparieren lassen oder für eine Arbeit im Haus oder in der Wohnung einen Installateur beauftragen, sind Stundensätze von mehr als 100 Euro unwidersprochene Realität. Auch uns sei es gestattet, selbstbewusst auf unsere Leistungen zu schauen, und diese dürfen etwas kosten. Leistungen, die eine hervorragende Ausbildung, viel Fachkenntnis und einen breiten Erfahrungsschatz fordern, haben ihren Wert und ihren Preis.

Das wollen wir nach innen kommunizieren, damit wir es gemeinsam nach außen tragen können. Basis dafür ist eine gemeinsam formulierte Honorarrichtlinie als Fundament für ein gemeinsames Auftreten und das Bewusstsein, dass Dumping vielleicht ein schnelles Geschäft ermöglicht, aber am Schluss uns allen und somit auch dem Dumper schadet. Denn was nichts kostet, ist nichts wert.

Mag. Philipp Rath
Präsident der VWT

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